Archiv 2019
Rückblick Netzwerk Kinderschutz/Frühe Hilfen 2019
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KINDERSCHUTZFACHTAG am 29. Oktober 2019
Das diesjährige Motto lautet: Migrationssensibler Kinderschutz und soll die tägliche Arbeit in Kindergärten, Schulen, Kinderarztpraxen und in der Jugendhilfe unterstützen. Vermittelt werden kulturelle Besonderheiten, die in der Zusammenarbeit mit Kindern, Jugendlichen und erziehungsberechtigten Personen mit Migrationshintergrund beachtet werden sollten.
– NEU mit Fachmesse –
Hier finden Sie die Übersicht der Aussteller zur Fachmesse [PDF]
Programm des Fachtages: Migrationssensibler Kinderschutz
08.00 Uhr Anmeldung | Fachmesse
09.00 Uhr Grußwort der Landrätin und Begrüßung durch die Moderatorin Tina Kwiatkowski (Redakteurin)
09.10 – 09.20 Uhr Louai Soudan | Forum Theater
09.20 – 12.15 Uhr Denkwerkstatt Gemeinsam leben, aber wie? Referentin: Mernousch Zaeri-Esfahani
12.15 – 13.30 Uhr Mittagspause | Fachmesse
13.30 – 15.30 Uhr Workshops
15.30 – 16.00 Uhr Diskussionsforum
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Denkwerkstatt:
Vortragsunterlagen Gemeinsam leben, aber wie? Referentin: Mernousch Zaeri-Esfahani [PDF]
– Die Akkulturation [PDF]
– Kollektivismus am Bsp. der Nso Kamerun: Wo Gemeinschaft das Leben sichert [PDF]
WORKSHOPS 13.30 – 15.30 Uhr (7 verschiedene Workshops stehen zur Auswahl)
1. STEP – Elternkurs für Familien mit
Migrationshintergrund
Referentin: Esther Hansch | STEP-Kursleiterin
STEP Elternkurse für geflüchtete Familien und Familien mit Migrationshintergrund machen Eltern mit dem demokratischen, partizipativen Erziehungsstil sowie der daraus resultierenden liebevoll-konsequenten und gewaltfreien Erziehung vertraut. Dadurch können sich Kinder zu selbstbewussten, kooperativen, sozialkompetenten und verantwortungsbewussten Erwachsenen entwickeln. Gleichzeitig eröffnet sich den Familien die Möglichkeit, sich zunehmend der freiheitlich-demokratischen Gesellschaft zugehörig zu fühlen. Die Arbeitsgruppe dient der Vorstellung des Konzepts der Elternkurse, dem Austausch und dem Ausprobieren ausgewählter Aktivitäten.
2. KIWI – Projekt für Schulen ab Klasse 5
Referentin: Leah Hanrath | Referentin für Inlandsprojekte | Bildung Care Deutschland e.V.
Das Projekt KIWI „Kinder und Jugendliche Willkommen“ der Hilfsorganisation CARE Deutschland e.V. unterstützt Schulen in der Integration von Kindern und Jugendlichen mit Migrations- und Fluchtgeschichte. Ziel des KIWI-Projektes ist es, Interkulturelles Lernen an Schulen nachhaltig zu implementieren und die Integrationspotentiale von Schulen, Lehr- und Fachkräften sowie Schülerinnen und Schüler (SuS) zu stärken. Kinder mit Migrations-/Fluchtgeschichten werden in der schulischen Integration und Entwicklung gestärkt und ihre Zukunftschancen verbessert. Durch Fortbildungen zum Interkulturellen Lernen werden Lehr-und Fachkräfte zu Multiplikatoren ausgebildet, um eigenständig mit den interaktiven und altersgerechten Methoden des KIWI-Handbuches zu arbeiten. Darüber hinaus werden die Teilnehmenden für den Umgang mit traumatisierten Kindern und Jugendlichen und das Thema Flucht sensibilisiert.
3. Anders ist doch jeder?! – Kultur- und migrationssensible Arbeit in der Kinder- und Jugendhilfe
Referentin: Antje Ebersbach | Institut für inter kulturelle pädagogische Praxis der Kindersprachbrücke Jena e.V.
Die Vielfalt der kulturellen Hintergründe und Lebensentwürfe von Kindern, Jugendlichen und deren Familien in Deutschland wächst beständig. Für Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe entstehen dadurch unbekannte Situationen und damit zusammenhängende Fragen:
- Wie kann ich die Vielfalt der Kinder, Jugendlichen und Familien anerkennen und trotzdem Rahmenbedingungen schaffen, die Orientierung und Grenzen bieten?
- Inwieweit muss ich die kulturellen, religiösen oder sprachlichen Hintergründe der Kinder, Jugendlichen und Familien in meiner Arbeit (u.a. in den Hilfen zur Erziehung) berücksichtigen und einbeziehen?
- Wie kann Kommunikation gelingen – trotz unterschiedlicher Ansichten, Sprachbarrieren oder scheinbarem Desinteresse?
Im Workshop wird eine wertschätzende Auseinandersetzung mit den oben genannten Fragen angeregt. Konzepte und praktische Erfahrungen der kultur bzw. migrationssensiblen sozialen Arbeit werden vorgestellt und diskutiert. Anhand von alltagsrelevanten Fällen soll eine auf professioneller Haltung beruhende Bandbreite an Lösungsmöglichkeiten erarbeitet werden um eine größere Handlungssicherheit im Umgang mit herausfordernden und unvertrauten Aspekten zu erreichen.
4. Interkulturelle Information mal interaktiv
Referent: Louai Soudan | Forum Theater
5. Rechtliche Grundlagen Asyl- und Bleiberecht
Referentinnen:
Ivonne Remter | Flüchtlingssozialberatung (FSB)
Stefanie Fritz | Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer (MBE)
Meike Herz | Polizeivertrauensberatungsstelle Meiningen
Inhalt des Workshops sind grundlegende Themen des Migrationsrechts, wie z.B. unterschiedliche Aufenthaltstitel und Aufenthaltszwecke, Visumverfahren, Duldungen, Gestattungen und Fiktionsbescheinigungen und den damit verbundenen sozialrechtlichen Ansprüchen. Darüber hinaus werden migrationsspezifische Angebote im Landkreis vorgestellt. Vorstellung der Polizeivertrauensberatungsstelle Meiningen durch Meike Herz.
6. Geburt und Schwangerschaft in der arabischen Kultur
Referentinnen:
Marie-Luise Markgraf-Leischner | Kerstin Lünzer | Nashwa Humaidan Alsamsam
7. Kulturelle Vielfalt in der Kita
Referentin: Christin Voigt | Pool &Tool
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Zertifizierung des Fachtages
Die Landesärztekammer Thüringen vergibt 7 Fortbildungspunkte für den Fachtag.
Die Veranstaltung ist vom Thillm anerkannt.
Teilnehmergebühr (Vorab-Überweisung)
Pro Person fällt für die Fachtagung eine Teilnehmergebühr von 12 Euro (inkl. Getränke, Snacks & Mittagessen) an. Bitte überweisen Sie den Betrag nach der Anmeldebestätigung (E-Mail) bis zum 22.10.2019 auf folgende Bankverbindung:
IBAN: DE12840500001305004635
BIC: HELADEF1RRS (Rhön-Rennsteig-Sparkasse)
Verwendungszweck: 45 250.11900
Fachtag Kinderschutz / Name des Teilnehmers
Bei Rücktritt von der Anmeldung nach dem 22.10.2019 berechnen wir Ihnen eine Bearbeitungsgebühr von fünf Euro.
Veranstaltungsort
Landratsamt Schmalkalden-Meiningen
Haus III (Saal) u. Henfling-Gymnasium
Obertshäuser Platz 1
98617 Meiningen
Ansprechpartnerin
Landratsamt Schmalkalden-Meiningen
S. Paula – Fachdienst Jugend
Tel.: 03693 / 485 – 8636 für Rückfragen
E-Mail: s.paula@lra-sm.de
Organisatoren des Fachtages:
Interventionsstelle Hanna, Frauenhaus, Begegnungsstätte Cabrini, Forum Theater, Allgemeiner Sozialer Dienst, Integrationsmanagerin des Landkreises, Bildungskoordinatorin des Landkreises, Koordinatoren des Netzwerkes Kinderschutz/Frühe Hilfen, BTM e.V., Schulsozialarbeit des Landratsamtes, Caritasregion Südthüringen
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Vortrag: MACHT und OHNMACHT in Eltern-Kind-Beziehungen
Der Bereich Kinderschutz richtet gemeinsam mit der Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche des Sozialwerks Meiningen einen Vortrag zum Thema „MACHT und OHNMACHT in Eltern-Kind-Beziehungen“ aus. Die Veranstaltung beginnt am 22. Mai 2019, 16.30 Uhr, im Landratsamt in Meiningen, Obertshäuser Platz 1, im Saal von Haus 3. Die Erziehungsberatungsstelle Meiningen konnte Dr. Martin Rank, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik der Helios Fachkliniken Hildburghausen, als Referenten gewinnen. Im Vortrag wird das alltägliche Spannungsfeld zwischen Macht und Ohnmacht in der Beziehung zwischen Eltern und ihren Kindern thematisiert. In den meisten Fällen sind es unbedeutende Alltagssituationen, in denen Erwachsene entweder Macht ausüben oder Ohnmacht empfinden. Dieses Macht-Ohnmacht-Prinzip findet sich auch in Erziehungsprozessen wieder. Aus kleinen alltäglichen Meinungsverschiedenheiten können Machtkämpfe werden. Das Bedürfnis nach Überlegenheit und Durchsetzung der eigenen Wünsche und Interessen rückt in den Vordergrund. Schon Kleinkinder verhalten sich „trotzig“, wollen ihre Bedürfnisse durchsetzen. Für Jugendliche ist das Austesten von Regeln und Grenzen ein wichtiger Teil des Entwicklungsprozesses, eigene Meinungen werden zum Teil sehr intensiv vertreten, die Positionen innerhalb der Familie werden neu ausgehandelt. Und auch Eltern, Lehrerinnen, Lehrer, Erzieherinnen und Erzieher empfinden sich je nach Situation mächtig, überlegen und stark oder ohnmächtig, ängstlich und schwach. Mit den Hintergründen, Formen und Auswirkungen dieser Macht-Ohnmacht-Muster befasst sich Dr. Rank in seinem Fachvortrag. Anhand von Fällen aus der therapeutischen Praxis werden Lösungsansätze und Ideen für den Erziehungsalltag aufgezeigt.
Interessierte werden um Vorabanmeldung zum Vortrag gebeten. Der Eintrittspreis liegt bei 5 Euro und wird vor Ort entrichtet. Anmeldung nimmt das Sozialwerk Meiningen gGmbH, Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche telefonisch unter 03693/50 19 10, Fax: 03693/50 19 11 oder E-Mail: eb.mgn@sozialwerk-meiningen.de entgegen.
Präsentation: Vortrag Dr. Rank
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Kinderschutz erhält Verstärkung
Sandra Paula, zuständig im Fachdienst Jugend für die Netzwerkkoordination Frühe Hilfen und Kinderschutz, hat mit Nadine Merten seit Februar dieses Jahres eine erfahrene Kollegin an ihre Seite bekommen. Die studierte Erziehungswissenschaftlerin absolvierte ihr Diplom an der Martin-Luther-Universität in Halle-Wittenberg. Im Landratsamt Konstanz am Bodensee war sie neun Jahre im Sozialen Dienst und anschließend im Landratsamt des Wartburgkreises bereits als Netzwerkkoordinatorin Frühe Hilfen und Kinderschutz tätig. Gemeinsam wollen Paula und Merten den präventiven Kinderschutz verstärkt forcieren.
Das Landratsamt Schmalkalden-Meiningen hat seit 2009 eine Koordinierungsstelle für Kinderschutz eingerichtet und bietet Kindern, Jugendlichen, Eltern, Pädagogen und anderen Ratsuchenden Hilfe und Unterstützung rund um den Kinderschutz an. Zuletzt ist das Arbeitsaufkommen im Bereich Frühe Hilfen und Kinderschutz zunehmend gestiegen, sodass eine weitere Stelle eingerichtet wurde. Die Frühen Hilfen sind im Landkreis ein lokales sowie regionales Unterstützungssystem mit koordinierten Hilfsangeboten für Eltern und Kinder ab Beginn der Schwangerschaft und in den ersten drei Lebensjahren. Das gut funktionierende Netzwerk Kinderschutz/Frühe Hilfen steigert stetig seine Teilnehmerzahl. Einen hohen Stellenwert für die interdisziplinäre Qualitätssicherung haben hierbei fortlaufend angebotene Weiterbildungen, Fachvorträge sowie Fallberatungen.